Franzjörg Krieg beim Schachtabstieg, Catköy, Ayranci, Karaman, Türkei, 2004

Über mich

Die Ursprünge meiner Existenz als Höhlenforscher liegen im Freibad Bad Rotenfels, wo ich bei der DLRG alle Scheine machte, die damals möglich waren – inclusive den später verbotenen “Totenkopf”-Scheinen:

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“Schwarzer Totenkopf” (1 Stunde Dauerschwimmen), dem “Silbernen Totenkopf” (2 Stunden Dauerschwimmen) und dem “Goldenen Totenkopf” (4 Stunden Dauerschwimmen). Letzterer war verdammt heftig, weil ich ihn frühmorgens bei einer Wassertemperatur von 16° machte.

Während meines Studiums erweiterte ich diese Ausbildung durch eine Weiterbildung zum Rettungstaucher bei der DLRG Karlsruhe. In diesem Kontext war ich auch in den Sommer-Semesterferien 1970 als Bademeister auf Sylt (das Bild zeigt mich 3 Jahre später in Istrien).

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Unser Ausbilder wurde 1973 von der Geologischen Fakultät der Uni Karlsruhe als Fachmann für eine Befahrung der Falkensteiner Höhle engagiert. Er fand dies so interessant, dass er diese Tour mit unserer Ausbildungsgruppe im Juni 1973 wiederholte.

Das wars.  Ab dieser Tour war für mich klar, wie es weiter gehen würde.

Ich wurde schnell hintereinander Mitglied in der Bundesorganisation, dem Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher, der Höhlenforschergruppe Karlsruhe, der Arbeitsgemeinschaft Höhle und Karst Grabenstetten und dem Höhlen- und Heimatverein Laichingen.

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Am ehesten zuhause war ich dabei im Bundesverband und in der Arge Grabenstetten. Die “Falki” wurde zu meiner Haus- und Hofhöhle, in der ich manchmal jedes Wochenende war und zu deren Erforschung ich beitragen konnte.

Neben den Gruppenaktivitäten waren aber meine eigenen Aktionen in allen Ferienabschnitten, meist im Ausland, die für mich wichtigen Tätigkeiten.

1977 war die Rettungsaktion im “Mordloch” bei Eybach, Schwäbische Alb. Ich konnte dabei neben Alexander Wunsch (damals der zweite Name in Deutschland nach Jochen Hasenmeyer) als Einziger zu den Eingeschlossenen Im Mordloch eingeschlossen - vier Sporttaucher aus Bielefeld und Niefern vermisst 7.2.1977 vorstoßen und führte dann in einer Rettungstauchaktion den jüngsten der 4 Teilnehmer aus der Höhle. Die Rettungsmedaille des Landes BW war die Folge. Aber auch die Vertretung des deutschen Verbandes beim Internat. Kongress für Speläologie in Sheffield in der Sektion Höhlentauchen im selben Jahr war eine Konsequenz dieses Ereignisses.

Auf dem Foto bin ich derjenige in der Hocke.

Seit dem Sommer 1974 verbrachte ich viele Jahre lang die Sommerferien im Bereich Kalamata auf dem Peleponnes.

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Ich brauchte einige Zeit, bis ich erkannte, dass ich mich in einem Eldorado für einen Höhlenforscher und Höhlentaucher bewege und dass die Scherben, durch die ich in engen Passagen (Schlüfe) kroch, neolithisch waren. Erst danach konnte ich die Dimensionen dessen erfassen, was sich mir dort eröffnete. Es kam zu spektakulären Entdeckungen.

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1981 war ich beim Internat. Kongress für Speläologie (8. ICS) in den USA. Im Vorfeld kam es zu einem Höhlentauchcamp in Florida. Ich hatte mit meiner damaligen Partnerin das Glück, von Mary Ellen Eckhoff exklusiv von Dive Site zu Dive Site gefahren und als buddy begleitet zu werden. Sie war die Partnerin von Sheck Exley, einem der Pioniere der internationalen Höhlentauchszene, und auch Inhaberin des Weltrekords für Frauen im autonomen Tieftauchen. Ich hatte damit das Glück, dass mein amerikanisches Zertifikat als Höhlentaucher von Sheck Exley unterzeichnet wurde.

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Nahezu alle Ferienabschnitte verbrachte ich mit Expeditionen im Ausland und bereiste mit meinem Expeditionsgefährt neben Griechenland alle Länder und Inseln Südeuropas und Marokko. Flugreisen führten mich in die USA und nach Südostasien (Bankok, Honkong, Sri Lanka).

Im Schuljahr 1989-90 nahm ich ein unbezahltes Urlaubsjahr und nützte dies komplett als Reisejahr. Es begann mit dem Internationalen Kongress für Speläologie in Budapest, mein erster Ungarnaufenthalt, dem noch viele folgen sollten. Der frühe Wintereinbruch entschied den nächsten Abschnitt: Drei Monate Indonesien und Malaysia. Da während diesem Aufenthalt die Mauer fiel, besuchte ich endlich meine Brieffreunde im Osten. Danach blieben noch fünf Monate, die ich für eine Tour in die Türkei bis zur syrischen Grenze nutzte.

Dieser Aufenthalt in der Türkei löste mein Expeditionsgebiet in Griechenland durch ein neues Gebiet in der Türkei ab. Ich konnte dort ebenfalls ungewöhnliche Neuentdeckungen machen, die dafür sorgten, dass ich danach in 25 Jahren 35 Mal in der Türkei war.
http://fotograf.franzjoerg.de/?p=3497

Weitere Reisen führten mich nach Tanzania, Sansibar, Ägypten, Zypern und Malta.

Ich nahm an den Internationalen Kongressen für Speläologie 1977 in Sheffield, 1981 in Bowling Green, 1986 in Barcelona, 1989 in Budapest und 1997 in La Chaux de Fonds teil. Den Kongress in China 1993 boykottierte ich öffentlich, weil er eben nicht in Guilin, sondern unter Durchsetzung der politischen Kader in Peking stattfand.

Ab dem Jahr 2001 verlagerte sich meine Arbeit als Höhlenforscher durch eine bedeutende Schwerpunktverschiebung meines öffentlichen Engagements weg vom Kontakt zu den Organisationen allein auf meine eigenen Expeditionsziele und wurden auch im Umfang nach und nach reduziert.