Falkensteiner Höhle 1977 – 1978

FALKENSTEINER HÖHLE – Grabungsarbeiten im EV

  1. – 31.10.1977

Franzjörg Krieg, Uli Winter, Rainer Witzig, Franz Ekat

 

Samstag, 29.10.1977

 

Ich hole Uli Winter in Urach ab. Im Haus in Grabenstetten ziehen wir uns fertig um und fahren so zur Falkensteiner.

Um 13.10 Uhr beginnen wir mit schwerem Gepäck (u.a. ein großer Greifzug) die Befahrung. Vom 2. Siphon bis zum EV übernehme ich den Greifzug.

Um 17.10 Uhr sind wir am EV.

Am EV müssen wir zuerst räumen. Auf dem Versturzmaterial im Gang stehen Klappliegen, die mit Material (Lebensmittel, Gepäck der Filmcrew) beladen sind. Dieses bringen wir zuerst auf die Träger, die im Gang höher eingezogen wurden.

Wir müssen auch dafür sorgen, dass wir das Material, das wir aus dem Versturz holen, im Gang unterbringen können.

Dann beginnen wir mit dem Ausräumen im Wassergang.

 

Sonntag, 30.10.1977

 

Nachdem ein schwerer Stein im Gang klemmt, beschließen wir um 1.30 Uhr, aufzuhören.

Beim Richten für die Nacht stellen wir fest, dass nicht alle Lebensmittel das Höhlenklima „überlebt“ haben. Die Milch ist sauer und schimmelig und einige trockene Bekleidung ist doch feucht und sporig geworden. Es ist wichtig, diese Erfahrungen zu machen, bevor das Filmteam hier übernachten wird.

Um 4.30 Uhr kommen wir endlich zum Schlafen.

Um 11.30 Uhr sind alle wieder wach. Ich hatte eine warme und angenehme Nacht auf der Klappliege auf dem Steinbett über dem Wasser.

Umziehen, essen, arbeiten.

Wir räumen den Wassergang aus und versuchen dann, den hindernden Steinblock 10m tief im Versturz mit dem Greifzug zu lösen. Dabei blockiert der Block den Durchschlupf und klemmt das Seil fest.

Niemand will dort hinten noch hebeln oder meißeln. Das wäre nur noch Todeskommando.

Das Durchschlufen lässt sowieso den instabilen Versturz immer wieder rappeln. Man kriecht einfach durch und hofft, dass dieses Mal wieder nichts passiert. Wenn andere drin sind und man wartet draußen, hört man im Geist immer wieder die Katastrophe und hofft, dass diese sich schon durch Geruch und Geräusche ankündigen würde.

Wir beschließen, den Wassergang von vorn her geräumiger zu gestalten und so gut es geht, mit gesetzten Steinen abzusichern.

Immer wieder lösen sich von oben Steine und poltern in den Wassergang.

Um 23 Uhr machen wir Schluss. Aufräumen, packen.

 

Montag, 31.10.1977

 

00.30 Uhr verlassen wir das Biwak.

Wir sind total übermüdet und stolpern die Strecke mit Gepäck ab. Nur Franz hat kein Gepäck.

Die vielen Transporttouren haben aber dafür gesorgt, dass wir selbst im lehmigen Wasser die Trittstellen kennen.

Die Wasserstrecken haben Normalwasserstand – draußen war bestes Wetter.

Um 3.15 Uhr sind wir draußen.

Eine Wache wartet auf uns und fährt uns hoch ins Haus, wo wir uns umziehen.

Vespern, runter auf den Platz und ab 5.30 Uhr endlich schlafen.

 

FALKENSTEINER HÖHLE – Zwischenfall im 1. Siphon

Sonntag, 06.11.1977

Franzjörg Krieg, Uli Winter, Roy Frank

 

Ursprünglich wollten wir bis zum EV. Schon seit Freitag ist aber extremes Hochwasser und die Wiesenquelle läuft jetzt immer noch.

Nach langen Diskussionen steht fest, dass wir reingehen, um Fotos in der Wasserfallstrecke zu machen. Der 1. Siphon ist natürlich zu.

Wir gehen bis zum Stuttgarter Block und machen dann Fotos auf dem Rückweg.

Ich fotographiere mit Nikonos III und UW-Blitz.

 

Beim Zurücktauchen durch den Siphon gehe ich zuerst, um die anderen beim Auftauchen zu fotographieren. Uli kommt zuletzt. Er gibt Signal. Dann ist das Seil straff und ich höre Geräusche im Siphon. Das Seil bleibt straff und die Geräusche lassen nicht nach. Irgendwas stimmt nicht. Ich werde unruhig.

Minutenlang bleibt die Situation unverändert. Ich ziehe drei Mal kurz an der Leine und spüre 3x Antwort, was mich beruhigt. Danach wieder 3x Signal und Uli kommt endlich.

Er erzählt, dass er im geschlossenen Siphon mit der Strömung im Seil hing. Eine Seilschlinge hatte sich um seinen Knöchel gelegt. Er war quasi in der Strömung am Fuß festgebunden. Mit Ruhe, Geschicklichkeit, Kraft und Kondition schaffte er es, sich gegen die Strömung rückwärts zu bewegen und seinen Fuß wieder frei zu bekommen.

 

Inzwischen war im „Lamm“ Besprechung mit dem Filmteam, nachdem vorher Filmarbeiten vor der Höhle waren.

Ich habe den Eindruck, dass das gesamte Filmteam mit Unwissenheit und geschäftlichem Optimismus über alle Probleme hinweg geht, während der gesamte Verein arschkriecht.

Das mit dem Partnerverhältnis läuft eben doch nicht.

 

 

FALKENSTEINER HÖHLE – Neuer Teil

Mittwoch, 11.01.1978

Franzjörg Krieg, Uli Winter, Woody, Franz Ekat

 

Vom Peloponnes zurück erfuhr ich, dass der EV durchstiegen worden sei.

Wir fuhren am folgenden Tag nach Grabenstetten.

12 Uhr Einstieg in die Höhle.

Ich hatte ein kleines Tauchgerät und Bleigurt dabei, war aber durch eine Erkältung in denkbar schlechter Verfassung.

Schon während der Tour nach hinten stand fest, dass ich an diesem Tag nicht tauchen könnte. Ich hegte sogar Zweifel, bis zum EV oder weiter zu kommen.

Ab dem EV war ich aber so weit fit, dass wir uns den neuen Teil zum ersten Mal ausgiebig ansehen konnten.

Ich sah auch kurz in den Endsiphon. Etwa 1mxm im Querschnitt im Schwammkalk – stark verlehmt. Hasenmeyers Draht war im Siphon und sein Gerät lag mit dem von Zerweck etwas zurück in einem Nebengang.

Fotos auf dem Rückweg.

Den Weg ab dem EV schafften wir in 2 Stunden, obwohl wir auf dem Weg alle Sicherungen und Hilfen incl. der Leiter in der Reutlinger Halle abbauten.

 

Der neue Teil hat zunächst Gangformen wie im vorderen Höhlenteil, wobei die ersten 200m eben zu begehen sind – der am leichtesten zu begehende Teil der gesamten Höhle, deshalb mein Name „Spaziergang“.

Viele Tropfsteine, Manganknollen, Versinterungen. Kristallrasen, Sinterbecken und herrliche Sinterfahren gehören zum Inventar.

An einigen Stellen stehen fossilierte Muscheln manganschwarz von der Wand ab. An einer Stelle scheint ein fossilierter Ast freikorrodiert zu sein.

Hinter dieser einfachen Strecke wird’s allerdings kriminell: Verschwammter Kalk, scharfkantig auskorrodiert. Die Kletterei ist nicht angenehm und tödlich für die Bekleidung.

 

 

FALKENSTEINER HÖHLE – Riegel im EV einzementieren

Samstag, 21.01.1978

Franzjörg Krieg, Uli Winter, Rainer Witzig, Otto und Jürgen aus Karlsruhe

 

Einstieg 17 Uhr. Uli und Rainer waren für die Zementierungsarbeiten schon drin.

Wasserstand normal.

Ich kümmerte mich um die beiden Neulinge Otto und Jürgen, die nicht optimal ausgerüstet waren (7mm Hose) und die Höhle noch nicht kannten.

 

 

FALKENSTEINER HÖHLE – Riegel im EV einzementieren

Sonntag, 22.01.1978

Franzjörg Krieg, Uli Winter, Rainer Witzig

 

Uli und Rainer waren schon drin.

Ich ging also im Alleingang zum EV. Diese Tour konnte ich inzwischen im Schlaf machen. Ich hatte viele Transporttouren hinter mir und kannte jeden Stein.

In 1,5 Std. war ich am EV, wo ich Rainer und Uli bei den letzten Arbeiten im Silvesterschluf helfen konnte.

Gegen 17 Uhr gingen wir am EV weg.

Draußen war kein Auto. So marschierten wir in voller Montur und mit Gepäck zum Vereinshaus nach Grabenstetten hoch.

EV zum Haus – 2,5 Std. Wir waren verdammt fit nach so vielen Touren.

 

 

FALKENSTEINER HÖHLE

Dreharbeiten für TV-Film „Die Höhle ohne Ende“

Samstag-Sonntag, 17.-18.06.1978

Filmcrew, Jochen Hasenmeyer, Jan Gunter Spering, Andreas Kunberger, Frohwalt Rösler, Franzjörg Krieg

 

Zeitplan:

17.06.      09.15     Einstieg

               10.15      Regentörle

               12.30     Reutlinger Halle

               15.20     Stuttgarter Block

               18.00     Ende Kolkstrecke

               19.00     Müllhalle

               21.00     2. Siphon

               22.45    EV

               23.45    EV ab

18.06.      00.25    Letzte Ölung, Siphon zu

               00.50    EV, Jochen holen

               01.10.     Letzte Ölung Durchtauchen

               02.00    Müllhalle ab

               04.10     Höhleneingang

 

 

Wetter:

Regnerisch trüb, in der Nacht hatte es geregnet.

Am Morgen des 17.06. beim Umziehen kein Regen.

Alle Wasserstände normal bis leicht erhöht.

Wasserstand im See plus 2-3cm.

 

Tropfstellen und Zuflüsse auf dem Weg nach draußen:

  • Zufluss vor Irrgarten rechts (in Richtung einwärts)
  • Starker Tropfwasserregen über Sintervorhang links nach T-See (MP 120) in Gangmitte
  • Nach Fuchsloch im schenkeltiefen Wasser Stufe, dort rechts starker Zufluss (Karbidwechselstelle bei der Filmtour)
  • Stuttgarter Seitengang Zufluss unten
  • Starker Tropfwasserregen über Sinterbarriere in der Wasserfallstrecke

 

Das Wetter war regnerisch trüb. Am Morgen des 17.06. beim Umziehen fiel kein Regen.

Gegen 9.15 Uhr waren wir am Höhleneingang. Alle Wasserstände normal bis leicht erhöht. Kein Grund zur Sorge.

Die Filmarbeiten zogen sich wie erwartet stark in die Länge, obwohl wir gegen Höhlenende kaum mehr filmten (3. Lehmwand, Waschbrett, Königshalle, Kolk, Bänischhalle, EV).

Nirgendwo in der Höhle fiel Tropfwasser besonders auf, obwohl es draußen schon lange regnerisch war. Am 2. Siphon stand das Wasser in der Mitte der roten Marke. Die Letzte Ölung war normal frei (21 – 22 Uhr).

Am EV waren zunächst einige Filmarbeiten, danach stärkten wir uns mit Tee und geräuchertem Fisch.

 

Im Biwak am EV war nur Platz für die Filmcrew und Jochen Hasenmeyer. Wir vier zusätzlichen Begleiter für den Transport (JJ Spering, Andreas Kunberger, Frohwald Rösler, Franzjörg Krieg) mussten also wieder raus. Wir starteten um 23.45 Uhr am EV. Ich konnte bald erhöhten Wasserstand feststellen. Da ich in den letzten Monaten sehr oft am EV war, kannte ich jeden Stein und der Wasserstand in Normalsituation war für mich zentimetergenau in Erinnerung. Nach inzwischen 15 Stunden Befahrung war das zunächst kein Alarmzeichen. Spätestens nach dem Irrgarten jedoch wurde ich etwas nervös. Mir fiel ein Zufluss auf, den ich noch nie festgestellt hatte. Außerdem war eine Wasserstelle so tief, dass ich fast keine Grundberührung mehr hatte, was ich hinter dem 2. Siphon noch nie feststellen musste. Die anderen brauchten etwas länger zum Umziehblock. Ich schon mal vor zur Letzten Ölung und stellte fest, dass sie komplett geschlossen war.

 

Meine Entscheidung war gleich klar: Wir vier konnten ohne Leinenführung nicht riskieren, die Letzte Ölung frei zu tauchen. Das Wasser war weiter am Ansteigen. Wir vier mussten aber raus, weil die trockene Kleidung am EV für uns knapp werden würde und weil das Biwak mit 7 Personen auch ohne uns schon voll war. Die Lösung könnte sein: Ich hole Jochen vom EV, er taucht mit Leine vor und wir tauchen an der Leine nach.

Ich brachte natürlich Hektik ins Biwak, als ich mit meiner Nachricht ankam. Es gab zunächst Überlegungen, ob vielleicht alle raus sollten oder man mit Tauchgeräteeinsatz vorgehen sollte… Ich drängte aber darauf, dass Jochen so schnell wir möglich mit Leine mitkam.

Am Umziehblock warteten die anderen. Das Wasser war dort inzwischen wieder einen knappen Zentimeter angestiegen, was auf ein Nachlassen schließen lässt. Der Anstieg vorher war schneller. Aktuell waren wir wohl nahe am Fluthöchststand.

 

Jochen tauchte vor – Füße voraus, Bauch an der Decke, Leinenende in der Hand. Die Leine war eine dünne Kunststoffschnur von maximal 4 mm Durchmesser – für diesen Zweck eigentlich völlig ungeeignet. Jochen erreichte nach zwei Körperlängen eine etwa 60cm lange flache Luftglocke mit Sprechverbindung zu uns. Vor dort tauchte er wieder zurück und wir entrollten die Leine vollständig. Dann tauchte Jochen ganz durch – Tauchstrecke geschätzte 15 Meter. Wir hatten vereinbart, dass auf 3x Ziehen der 1. an der gestrafften Leine nachkommen konnte. Vorher erklärte Jochen Atemübungen: Kontrolliertes Hyperventilieren – 3x tief und schnell aus- und einatmen, Luft anhalten, das Ganze wiederholen, beim 3. Mal tauchen. Wir regelten auch, dass zuerst Jan Gunter, dann Andreas, dann Frohwalt an der Schnur raustauchen sollten, ich als Letzter mit der Schnur raus, an der ich dann wieder Jochen beim Reintauchen sichere.

Als Jan Gunter durch war, wartete ich auf das nächste Zeichen, das nicht kam. Schließlich tauchte Jochen auf. Alles sei OK. Ich machte den Vorschlag, dass Jochen gleich hier hinten bleiben sollte, ich würde dann als Nächster tauchen und Jochen schickt die letzten beiden nach. Wenn ich dann 5x ziehen würde, lasse ich die Schnur los und Jochen könnte sie einholen.

Die Luftglocke nach der letzten Ölung war klein. Gerade groß genug für den Kopf. Inzwischen zitterten wir alle trotz Neopren. Wir waren einfach zu lange in der Höhle und davon zu lange bis zum Hals im Wasser.

Andreas, der als Nächster nachkam, hatte Schwierigkeiten. Seine Kopfhaube war über den Mund gerutscht. Als der deshalb nach der ungewohnt langen Tauchstrecke in Stresssituation in die kleine Luftglocke hochkam, zunächst ohne Boden unter den Füßen, bekam er mit dem ersten Luftzug eine volle Ladung Wasser ab. Er zappelte und prustete, Wasser ließ ihm aus dem Mund, das Wasser in der kleinen Luftglocke schwappte hoch. Ich konnte ihn beruhigen und er ging weiter zu Jan Gunter. Frohwalt kam ruhig durch. Er übernahm die Leine, weil ich den Schiefen Siphon als Erster bei diesem Extremwasserstand erkunden wollte. Ich hatte die meiste Erfahrung von uns vieren und fühlte mich verantwortlich. Wir vereinbarten, dass er erst 5x ziehen und die Leine loslassen sollte, wenn ich auch Jan Gunter durch den Siphon gezogen habe.

Ich kam gut durch. Allerdings war nicht viel Luft im Hades und ich hatte keinen Boden unter den Füßen. Beim Versuch, mich am Siphon zu halten, um Jan Gunter hindurchziehen zu können, bekam ich einen Wadenkrampf in beiden Beinen. Jan Gunter kam gut durch und übernahm auf meine Bitte meine Position. Ich half ihm beim weiteren Durchziehen.

Inzwischen hatte Frohwalt auf der anderen Seite an der Letzten Ölung die Leine losgelassen. Das hieß, dass wir für den Rest des Weges nach draußen bei dieser Extremlage auf uns selbst gestellt waren, was wir uns aber als Kenner der Falki zutrauten. Jetzt war klar, wir mussten so schnell wie möglich raus. Zunächst verwirrte, dass das Ariadne-Tor weg war – es war ebenfalls unter Wasser. Nach dem freien Durchtauchen der gesamten Letzten Ölung unter Extrembedingungen waren das Ariadne-Tor und der 2. Siphon keine besonderen Herausforderungen mehr.

In der Bänischhalle markierte ich den Wasserstand zum späteren Vergleich. Alles Weitere bedeutete nur noch Zusammenraffen der letzten Konditionsreserven – eine Schinderei bei Hochwasser. Das Wasser war natürlich komplett zugetrübt und flache Stellen waren zu Seen ausgebildet. In einer solchen Situation nützen die Trittstellen aus der Normalwasserstandssituation nicht.

Die Kolkstrecke konnte man fast flach überschwimmen. Endlich gab es Strömung in der Falki! Jetzt liefen auch alle Zuflüsse und Tropfwasserstellen. Ich drängte, weil ich raus wollte. Die anderen hatten nach so langer Zeit Probleme mit ihren Karbidlampen und fielen immer wieder zurück. Alle eventuell noch kritischen Stellen überwanden wir leicht: T-See, Waschbrett (20cm Luft), Lehmwände. Der große Wasserfall rauschte direkt von oben mitten in den Topf.

Die Reutlinger Halle war über die Leiter auch kein Problem.

 

Im ersten Siphon hatte ich Probleme, obwohl ich ihn schon so oft in geschlossenem Zustand überwunden hatte. Ich ging ihn zu flott an – wir waren ja endlich schon fast draußen.

Mir ging es wie Uli Winter am 06.11.1977: In der Strömung verfing sich die Leine um meinen Fuß und mein Rucksack hakte fest. Außerdem kam ich nach rechts ab. Das war aber nach allem ein lösbares Problem.

Ab dem 1. Schluckloch waren wir doch erstaunt über den Wasserstand. Die anderen hatten schon eine Leine in den Demutsschluf gezogen. Dass das Wasser aus dem Eingang strömte und das gesamte Portal einnahm, hätten wir nicht gedacht.

 

Um 2 Uhr waren wir in der Müllhalle gestartet – um 04.10 Uhr standen wir im Portal. Es war schon hell und Karl-Herrmann und Gerd schliefen im Portal. Wir weckten sie und berichteten.

 

Wir hatten mit unserem Rückweg ausgerechnet den Scheitelpunkt der Flutwelle erwischt, die innerhalb von etwa 6 Stunden durch die Höhle rauschte. Die Tendenz war schon wieder fallend. Um 6 Uhr lief das Wasser nicht mehr aus dem Eingang.

 

Das Wasser in der Falki steigt rasch auf voller Länge. Die Zuflüsse geben vorher keinen Aufschluss. Wenn Tropfstellen auffallend aktiv sind, ist der Wasserstand auch schon oben.

 

Wasserstände in der Höhle bei Hochwasser am 18.06.1978

  • Am EV scheinbar keine bzw. nur wenige Veränderung
  • Gangknick in Falkensteins Fluch (Lehmgang) nach links, dann gleich wieder rechts, Wasser halstief – für mich fast kein Bodenkontakt mehr
  • Letzte Ölung 15m zu
  • Ariadne-Tor zu
  • Hinter dem Schmutzigen Siphon noch 22 cm Luft
  • T-See 22 cm Luft
  • Waschbrett – Boden überspült
  • Steinblock im Waschbrett eben noch an der Oberseite frei
  • Großer Wasserfall nur eine Stufe, die sich direkt in den Topf ergießt
  • Siphon zu, Einstieg Vorhof 17cm Luft
  • Wasser fließt aus dem Eingang
  • Im Demutsschluf noch 30cm Luft
  • See schwimmen

 

Tiefste Wasserstellen (außer den Kolken)

 

Zweites Schluckloch

Sechster See

Gangknick vor der Reutlinger Halle

Nach dem T-See

Hades

Erster Knick in Falkensteins Fluch